„Stell dich nicht so an – Stell mich an“

Verein Goldenes Wiener Herz präsentiert neue Form der Unterstützung für Bettelnde

Einladung zum Kick-Off der Spendenkampagne

Gebückt und demütig sollen bettelnde Menschen sein und leise, sehr leise. Nur stilles Betteln sei erlaubt, wenn überhaupt. Und nicht die Füße ausstrecken, dies widerspreche der Straßenverkehrsordnung.

Immer mehr Menschen sind gezwungen zu betteln, um zu überleben. Nicht Banden zwingen sie dazu, sondern die wirtschaftlichen Verhältnisse. Sie haben keine Jobs und bekommen keine soziale Unterstützung. Polizei, Stadtverwaltung und Verkehrsbetriebe arbeiten eng zusammen, um diese Menschen zu vertreiben und mit horrenden Verwaltungsstrafen einzudecken.

Der Verein „Goldenes Wiener Herz“ geht einen neuen Weg und engagiert PromoterInnen, die gegen die Bettelverbote arbeiten. Menschen, die bisher auf Betteln angewiesen waren, werden angestellt, mit Info-Foldern, Jacken und Kappen versorgt und treten so auf Augenhöhe der Öffentlichkeit gegenüber.

Am 3. Juli, 17 bis 20 Uhr wird im Cafe Gagarin, Garnisongasse 24, 1090 Wien, die Spendenkampagne „Stell dich nicht so an, Stell mich an“ präsentiert, diemit Hilfe der „WIENWOCHE“ organisiert wird. Mit 80 Euro Spende entspricht einem Arbeitstag für einen der PromotorInnen, die im September auf Wiens Strassen über ihre soziale Lage im Herkunftsland und hier aufklären und für eine Abschaffung aller Bettelverbote werben.

„Je mehr Geld reinkommt, desto mehr PromotorInnen können wir anstellen“, erläutert Teresa Wailzer, Obfrau von „Goldenes Wiener Herz“ und kann bereits auf einen ersten Kooperationspartner verweisen. „Die Wiener Design-Firma Das Goldene Wienerherz spendet 15% des Umsatzes ihres Onlineshops im Juli und August für die Aktion. Das ist mutig und richtungsweisend für einen neuen sozialen Umgang mit Bettelnden in Wien,“ freut sich Wailzer über diesen ersten Erfolg.