Vortrag von Nora Ramirez Castillo
Der Verein Hemayat wurde 1995 gegründet und hat sich in Wien als Zentrum für medizinische, psychologische und psychotherapeutische Betreuung von Folter- und Kriegsüberlebenden etabliert.Die KlientInnen von Hemayat waren in ihrer Heimat und häufig auch auf der Flucht extrem traumatisierenden Erfahrungen ausgesetzt. In Österreich angekommen, folgt meist eine lange Zeit des Wartens, ein Leben in oftmals prekären und unsicheren Lebensumständen. Psychologische Interventionen unter diesen Voraussetzungen stellen die BehandlerInnen vor besondere Herausforderungen: Der Beziehungsaufbau findet zwischen zwei Personen aus verschiedenen Kulturen statt und meist muss das Setting um eine dritte Person, die Dolmetscherin, erweitert werden. Der Vortrag möchte die spezifischen Auswirkungen von massiven Gewalt- und Verlusterfahrungen sowie Grundlagen für den Kontakt und die Behandlung von schwer traumatisierten Flüchtlingen aufzeigen.

Mag. Nora Ramirez Castillo ist als Psychologin und Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision (Integrative Therapie) beim Verein Hemayat tätig. Weitere Arbeitsschwerpunkte: Menschenrechtliches Monitoring, Begleitung von Kindern im Rahmen von Pflegschafts- und Obsorgeverfahren (Volksanwaltschaft und Justizbetreuungsagentur).

Veranstaltet von der AG Kritische Sozialpsychologie in Kooperation mit dem Career Center des Departments für Psychologie der Sigmund Freud PrivatUniversität