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Die Türkei im Spannungsfeld von Kurd_innen, Syrien, Irak und EU
Dienstag, 19. September 2017, 19:00 - 21:00
kostenlos
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PODIUM
Banu Güven, Journalistin und Fernsehmoderatorin, Istanbul
Fehim Taştekin, Journalist und Autor, Istanbul (derzeit in Beirut und Paris)
Moderation: Ilker Ataç, Politologe, Universität Wien/VIDC
Begrüßung: Michael Fanizadeh, VIDC
Veranstaltungssprachen: Türkisch und Deutsch mit Simultandolmetschung
Anmeldung: Fanizadeh@vidc.org
Hintergrund
Ein Jahr nach dem gescheiterten Militärputsch erleben wir eine Konsolidierung des autoritären Regimes in der Türkei: Der verhängte Ausnahmezustand ist weiterhin aufrecht, Entlassungen aus dem öffentlichen Dienst sind an der Tagesordnung, und Oppositionelle, Journalist_innen sowie Akademiker_innen stehen mehr denn je unter politischem Druck.
Parallel dazu spitzen sich die außenpolitischen Konflikte zu, wie man am angespannten Verhältnis der Türkei zu Deutschland und den direkten militärischen Interventionen der Türkei im Nahen Osten erkennen kann. Die türkische Außenpolitik der AKP Regierungen beruhte auf einer versuchten Renaissance des Osmanischen Reichs und wendete sich zunehmend dem Nahen Osten und Zentralasien zu, um den Führungsanspruch in der Region zu untermauern. Sie unterstützte islamistische Gruppen und versuchte den ökonomischen und politischen Einfluss als “soft power” in der Region auszudehnen. Mit dem Bürgerkrieg in Syrien kam eine militärische Komponente dazu. Im Sommer 2016 überquerten türkische Bodentruppen die syrische Grenze. Neben der Bekämpfung des sogenannten Islamischen Staates sollte vor allem die Macht der mit der PKK verbündeten syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) eingedämmt werden, damit in Nordsyrien kein zusammenhängendes kurdisches Gebiet entstehen kann. Die Türkei wurde somit endgültig auch eine politisch-militärische Fraktion im aktuellen Nahost-Konflikt, der durch die Katar-Krise und das kurdische Unabhängigkeitsreferendum im Irak eine weitere Dimension erfahren hat.
Die Journalist_innen Banu Güven und Fehim Taştekin diskutieren die Zuspitzung der türkischen Außenpolitik sowie deren Auswirkung auf die kurdische Frage und das gesellschaftliche Klima in der Türkei im Kontext der aktuellen Geschehnisse im Nahen Osten. Wo liegen die Grenzen der türkischen Außenpolitik? Welchen Spielraum hat die türkische Politik im Kontext der globalen und regionalen Interessenspolitik in der Region? Lässt sich die kurdische Autonomie in Syrien verhindern?
Weitere Informationen zur Veranstaltung:
http://www.vidc.org/themen/global-dialogue/2017/die-tuerkei-im-spannungsfeld-von-kurd-innen-syrien-irak-und-eu/
Copyright Veranstaltungsfoto: © Erhan Arik/NarPhotos/laif
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PANEL
Banu Güven, Journalist and TV-Host, Istanbul
Fehim Taştekin, Journalist and Author, Istanbul (recently in Beirut and Paris)
Chair: Ilker Ataç, Political Scientist, University of Vienna/VIDC
Welcome: Michael Fanizadeh, VIDC
Languages: Turkish and German with simultaneous interpretation
Registration: Fanizadeh@vidc.org
Background
Regrettably, this information is only available in German.
Ein Jahr nach dem gescheiterten Militärputsch erleben wir eine Konsolidierung des autoritären Regimes in der Türkei: Der verhängte Ausnahmezustand ist weiterhin aufrecht, Entlassungen aus dem öffentlichen Dienst sind an der Tagesordnung, und Oppositionelle, Journalist_innen sowie Akademiker_innen stehen mehr denn je unter politischem Druck.
Parallel dazu spitzen sich die außenpolitischen Konflikte zu, wie man am angespannten Verhältnis der Türkei zu Deutschland und den direkten militärischen Interventionen der Türkei im Nahen Osten erkennen kann. Die türkische Außenpolitik der AKP Regierungen beruhte auf einer versuchten Renaissance des Osmanischen Reichs und wendete sich zunehmend dem Nahen Osten und Zentralasien zu, um den Führungsanspruch in der Region zu untermauern. Sie unterstützte islamistische Gruppen und versuchte den ökonomischen und politischen Einfluss als “soft power” in der Region auszudehnen. Mit dem Bürgerkrieg in Syrien kam eine militärische Komponente dazu. Im Sommer 2016 überquerten türkische Bodentruppen die syrische Grenze. Neben der Bekämpfung des sogenannten Islamischen Staates sollte vor allem die Macht der mit der PKK verbündeten syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) eingedämmt werden, damit in Nordsyrien kein zusammenhängendes kurdisches Gebiet entstehen kann. Die Türkei wurde somit endgültig auch eine politisch-militärische Fraktion im aktuellen Nahost-Konflikt, der durch die Katar-Krise und das kurdische Unabhängigkeitsreferendum im Irak eine weitere Dimension erfahren hat.
Die Journalist_innen Banu Güven und Fehim Taştekin diskutieren die Zuspitzung der türkischen Außenpolitik sowie deren Auswirkung auf die kurdische Frage und das gesellschaftliche Klima in der Türkei im Kontext der aktuellen Geschehnisse im Nahen Osten. Wo liegen die Grenzen der türkischen Außenpolitik? Welchen Spielraum hat die türkische Politik im Kontext der globalen und regionalen Interessenspolitik in der Region? Lässt sich die kurdische Autonomie in Syrien verhindern?
Further information:
http://www.vidc.org/en/topics/global-dialogue/2017/turkey-in-the-field-of-tension-of-kurds-syria-iraq-and-eu/
Copyright event photo: © Erhan Arik/NarPhotos/laif
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