Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

Ibrahim Mahama: Zilijifa

8. Juli, 18:00 - 2. November, 18:00

9€ - 12€

Die Kunsthalle Wien präsentiert eine großangelegte neue Einzelausstellung von Ibrahim Mahama (geb. 1987 in Tamale, Ghana). Die Ausstellung, die im ersten Obergeschoß des Standorts im MuseumsQuartier gezeigt wird, versammelt eine völlig neue Gruppe von Auftragsarbeiten, darunter Skulpturen, Fotografien und Videos. Mahama bezieht sich auf das materielle Erbe von Kolonialismus, Postkolonialismus und Industrialisierung in Ghana. Die Ausstellung ist Ibrahim Mahamas erste Einzelausstellung in Österreich.

Mechanismen, Gefäße und Netzwerke, die für den Transport von Waren und Menschen eingesetzt werden, sind der Ausgangspunkt für eine Reihe neuer Werke, die sich mit dem Beladen, Transportieren und Entladen von Gewicht sowie mit einer abstrakteren Vorstellung der Last der Geschichte befassen. Die Überreste des Eisenbahnnetzes – ein industrielles System des Handels und Exports – werden in der Ausstellung mit Objekten und Bildern kombiniert, die auf den körperlichen Akt des Tragens von Last verweisen. Zentrales Element der Ausstellung ist die Verwirklichung eines langjährigen Vorhabens: Dekonstruktion, Transport und Präsentation einer Diesellokomotive in Originalgröße in Kombination mit einer Vielzahl von emaillierter Eisengefäße – sogenannte „headpans“ –, die als Trägerkonstruktion für die Lokomotive dienen.

Diese „headpans“ sind ein gängiges Gefäß, das in Ghana zum Transport von Waren und Materialien verwendet wird. Mahama sammelte Tausende dieser Schüsseln, indem er neue gegen gebrauchte eintauschte. Die beschädigten, verrosteten und verbeulten Objekte zeugen von intensivem Gebrauch. Unter dem Zug gestapelt, tragen sie eine Lokomotive, die als eine andere Art von Gefäß verstanden werden kann. Der Zug wurde in den 1960er-Jahren, dem Jahrzehnt nach der Unabhängigkeit des Landes, aus Deutschland importiert, um auf den Strecken eingesetzt zu werden, die für den Transport von Mineralien und Gütern wie Kaffee und Kakao zum Hafen und den darauffolgenden Weitertransport nach Europa gebaut wurden. Diese Infrastruktur hat die Wirtschaft des Landes grundlegend geprägt, indem sie das Land für „Entwicklung“ öffnete, gleichzeitig aber seine reichhaltigen natürlichen Ressourcen zerstörte. In Mahamas Skulptur wirkt die Lokomotive wie von innen ausgehöhlt – eine leere Metallhülle, die eine Leerstelle einschließt.

Eine begleitende fotografische Serie zeigt den körperlichen Verschleiß, der durch das tägliche Tragen der „headpans“ entsteht. Dazu gehören über 100 Röntgenbilder von Wirbelsäulendeformationen. Diese Bilder sind in ein Metallgerüst eingefasst, das wiederum dem Zug entnommen wurde. Gleichzeitig Symbol und System kolonialer und kapitalistischer Ausbeutung, stellt Mahamas Kritik die Eisenbahn als eine Infrastruktur dar, die buchstäblich auf dem Rücken der ghanaischen Bevölkerung errichtet wurde.

Details

Beginn:
8. Juli, 18:00
Ende:
2. November, 18:00
Eintritt:
9€ - 12€
Veranstaltungskategorien:
,
Veranstaltung-Tags:
Website:
https://kunsthallewien.at/ausstellung/ibrahim-mahama/

Veranstalter

Kunsthalle Wien

Veranstaltungsort

Kunsthalle Wien (Museumsquartier)
Museumsplatz 1
Wien, Wien 1070 Österreich
+ Google Karte
Telefon:
+43-1-52189-0
[mashshare]