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Geballte Provinz: Lesung mit Walter Ego und 378
Freitag, 16. Juni 2017, 20:00 - 23:30
kostenlosWalter Ego und 378 lesen am 16. Juni im Kunstraum Seestern in der Seestadt. Die beiden sind ein unbändiges literarisches Paar. Sie arbeiten beide unter falschem Namen und bestechen die Zuhörenden bei ihren performativen Lesungen mit ihrem Sinn für Humor und jubeln einem dabei subtile gesellschaftskritische Pointen unter.
Walter Ego ist bekannt für seine mikrodamatischen Zerlegungen von sich selbst und der Welt. Aus der provinziellen Arbeiterklasse kommend, nach Wien in die Großstadt geflüchtet, findet er sich nach Ende seines Kunststudiums wieder in der „Orbeit“. Die latente Indentitätskrise, sein Unvertrauen, sowie seine Unsicherheit und Ratlosigkeit zwischen Verweigerung und Selbstverwirklichung nagen an ihm, indem er im selben Maße sich selbst und seiner Selbstverwirklichung im Weg steht.
„I have no Problem with my problems.“ – Walter Ego
Wie die Figuren in Kafkas Erzählungen beobachtet man Walter Ego wiederkehrend bei dem Versuch aufzubrechen, ohne jedoch jemals anzukommen. Seine Unfähigkeit eine Distanz zu sich zu schaffen, wird ihm zu Schicksal und Gabe. Bereits sehr früh begann er alles wörtlich zu nehmen und alles in Frage zu stellen.
Wer auf der Suche nach einem Anti-Helden des 21. Jahrhunderts ist sei gut beraten sich die Lektüre Walter Egos „Ich bin ein anderer“ zu Gemüte zu führen. Es empfiehlt sich bei gegebener Gelegenheit auf jeden Fall, den charmant-frechen Saboteur des Status Quo auf der Bühne live zu erleben.
378 wuchs in einemKaff in der Nähe von Graz auf, gespickt mit Bäumenund Erzkonservativismus. Mit 14 fing sie auf Anraten ihres Deutschlehrers an, Kurzgeschichten für Wettbewerbe zu schreiben und mit 15, auf Poetry Slams aufzutreten. Ihr Hang zur Dramatik und ihre latente Sucht nach Aufmerksamkeit treiben sie zu Grenzerfahrungen und seelischen Abgründen. 378 hat eine Schwäche für surreale Geschichten voller verkorkster Charaktere, heraussprudelnder Eingeweide und verwirrender Emotionen. Sie verehrt Bertolt Brecht und Michel Houellebecq ebenso wie Szefanie Sargnagel und Haruki Murakami, ist so frech wie Шапка(Schapka)und bleibt dabei so straight wie Kathy Acker. Kurz: unterhaltsame feministische Girl-Power-Literatur.
Eine Veranstaltung im Rahmen von Kunst im Seestern(KiS).
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