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Johann Schachner
Sonntag, 28. Januar 2018, 19:00 - 21:00
Eine Veranstaltung, die im Abstand von 1 Tag(en) um 14:00 Uhr beginnt und bis zum Freitag, 2. Februar 2018 wiederholt wird.

zeigt in der Florianigasse 75, Ecke Uhlplatz
dem Verein zur Förderung von Kunst, Kultur und Wirtschaft „Wandlung – zwischen Fantasie und Wirklichkeit“
Vernissage: Sonntag 28.1.2018 um 19Uhr
Ausstellung: täglich von 14-19Uhr bis 2.2.2018
freier Eintritt!
mehr www.sandpeck.com
Als Johann Schachner 1952 in Wien geboren, absolvierte er nach der Schulausbildung eine Lehre als Reprotechniker um danach die Höhere Grafische Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Wien mit dem Schwerpunkt Reprotechnik und Lithographie zu besuchen. Weiters absolvierte er erfolgreich die Privatschule ESKO Graphics in Gent. Während seiner beruflichen Laufbahn in den verschiedensten grafischen Unternehmen und Druckereien konnte der Künstler wertvolle Erfahrungen sammeln. Er realisierte schon einige grafische Ausstellungen, welche ihm mit der bildnerischen Kunst in Berührung brachte. Zu seinem breitgefächerten Interessensgebiet zählt die Kunstgeschichte, Fotografie, Malerei sowie als Inspirationsquell, das Reisen.
Jahrelang konnte seine kreative Schöpferkraft, die er als wichtigen Teil seines Wesens begreift, durch die durch den Arbeitsalltag angelegten Fesseln nicht adäquat ausleben. Sein schon immer vorhandenes Interesse für Kunst konnte er erst im Ruhestand verwirklichen. Nun ließ er seiner Kreativität freien Lauf, um seine tiefsten Emotionen in bildlicher Darstellung auf die Leinwand zu bannen. Diese schöpferische Kraft, gepaart mit seiner Intuition auch kleine Momente des Seins aufzugreifen und in Werken zu verarbeiten, gibt den Maler ein unbeschreibliches Gefühl der Erfüllung sowie tiefer Zufriedenheit. Durch den schöpferischen Akt der Malerei, mit welchem er seine Emotionen zu bündeln vermag, kann ihn nun endlich seiner Gefühlswelt zum Ausdruck verhelfen.
Als fantastischer Realist sieht er sich mit seinen Bildern als Grenzgänger zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Dies erlaubt ihm, sich aus den Fängen des alltäglichen Seins zu befreien. Dabei geht es vermehrt um die Definierung und ständige Auslotung der von ihm gesetzten Grenzen, um neue Sphären des künstlerischen Schaffens zu erschließen. Er bewegt sich zwischen Realität und Fantasie, welche er zu verbinden versucht. Dadurch ergibt sich eine kompositionelle Bildsprache, die durch scheinbar fremde und zusammenhanglose Bildelemente, aber auch exorbitanter Größenverhältnisse gekennzeichnet ist. Am Ende ergeben sie eine fantastische Einheit, in der die Harmonie des Ganzen augenscheinlich wird. Unbewusstes, Absurdes und Traumhaftes wird von Johann Schachner herangezogen, um eine innewohnende Botschaft zu vermitteln. Dies und seine Reisen, welche ihm in die kulturell und spirituell unterschiedlichsten Gegenden dieser Welt führten, zählt er zu seinen wichtigsten und prägendsten Inspirationsquellen.
„Das Geheimnis des Buddha“ (Öl auf Leinen)
Im Gemälde „Das Geheimnis des Buddha“ soll die flammende Freude am Leben, die trotz widrigster Umstände und Drangsalierungen im Herzen der Menschen unbeeindruckt lodert, hochgehalten und gehuldigt werden. Das Meer spiegelt seit jeher die menschliche Sehnsucht nach der unbändigen Freiheit des eigenen Seins wider. Eingeengt wird diese durch äußere, aber auch innere Einflüsse, die sich wie dunkle Wolken auf das dem Menschen zugrundeliegende Potenzial legen und es zu ersticken vermögen. Durch eine positive Einstellung dem Leben gegenüber kann dieses erdrückende Dickicht schon durch den kleinsten Strahl hellster Lebensfreude durchbrochen werden. Dies manifestiert sich im Bild an einem wundervollen Sonnenaufgang, welcher das Leben sowie die Gedanken erstrahlen lässt. Die Werftarbeiter in Yangon, Myanmar, scheinen, beflügelt von der positiven, fernöstlichen Philosophie, auf diesem sonnendurchfluteten Licht aus Freude und Glück dahinzuschweben. Trotz der schweißtreibenden und zähen Last ihres Arbeitsalltages verinnerlichen sie diese Lebensphilosophie und tragen ein Lächeln in ihrem Herzen, welches die schwere Bürde vergessen lässt.
„Dachgarten“ (Öl auf Leinen)
Das Bild „Dachgarten“ kann als positives Manifest der emotionalen Bedeutungsperspektive verstanden werden. So bilden die unterschiedlichen künstlerischen Ingredienzien ein Sammelsurium an Schönheit, Verlangen und Lust aber auch Keuschheit, Überheblichkeit sowie Bevormundung. Als dominierende Elemente fallen sofort der durch Nacktheit gekennzeichnete Frauenkörper sowie die pittoreske barocke Kirche im Hintergrund ins Auge. Die beiden Bildelemente werden durch den üppigen Blumenschmuck, der sich aus dem Haupt der Frau erhebt und sich über das Dach der kleinen kolonialen Kirche windet, miteinander verwoben und stehen somit in Verbindung. Der überdimensionierte weibliche Körper, welcher von sinnlichen Lippen liebkost wird, ist Sinnbild der unterdrückten, jedoch von Natur aus gegebenen Lust und Sexualität. Dies steht im direkten Gegensatz zu der im Hintergrund befindlichen Symbolik der Religion. Die kleine Loggia mit den Würdenträgern der verschiedensten Religionen (Christ, Buddhist, Orthodoxe, Hindu, Mönch) wird von Arkadengesäßen, welche den Blick auf das Meer gewähren, getragen. Hier wird der verblendete und einengende Horizont der Religionen versinnbildlicht. Die Freiheit des Geistes wird durch Zwänge und Fesseln der veralteten und nicht mehr zeitgemäßen Moralvorstellungen eingeengt und wider jeglichen Glaubens gesehen. Doch die starren Mauern, welche aus engstirnigem Gedankengut und religiösen Wahnvorstellungen erbaut wurden, werden von der hingebungsvollen Natürlichkeit umarmt und überrankt. Selbst die auf dem Dach wuchernde große Protea und die afrikanischen Tulpenblüten sind Ausdruck tiefster Lust und Liebe. Deren in feurigen Rottönen leuchtenden Blüten, die mit ihren betörenden Düften die Sinne zu benebeln suchen, stellen die ungezwungene Lebenslust und Daseinsfreude dar. Vor allem die christliche Figur, die ihren ach so keuschen Blick von der Frau abzuwenden sucht, bekommt einen „zölibaten“ Befreiungsschlag der gelebten Natürlichkeit ab.
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