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Die Liebe zur Dichterliebe
Sonntag, 4. Juli 2021, 19:30 - 22:00
kostenlos
Was wäre, wenn der Heinrich Heine nicht in Düsseldorf sondern – sagen wir mal – in der Leopoldstadt das Licht der Welt erblickt hätte? Dann hätt‘ er doch sicher in seinem „Buch der Lieder“ nicht geschrieben: „Im Rhein, im Heiligen Strome….“, da hätt‘ er doch sicher die Donau besungen, schon lange vor dem Schani Strauß. Und sagen wir mal weiter, der Robert Schumann, der wär ein Hernalser gewesen, nicht aus Zwickau, nicht verliebt in die Clara Wieck, nein, sagen wir mal, der hätt‘ sich unsterblich in eine Mizzi Starecek verschaut, dann wäre die Dichterliebe nicht einer der allerschönsten jemals geschriebenen Liederzyklen der deutschen Musikgeschichte geworden, sondern ganz sicher ein Wienerliederzyklus, der bei uns hier in jedem Heurigen gesungen würde. Und hätten der Heine und der Schumann ihren Liebeskummer irgendwo im Liebhartstal in ein paar Achterln beim Heurigen ertränkt, während ihnen langsam der süße Klang von zwei Geigen, einer Harmonika und einer Kontra ins Hirn hineingeronnen ist, dann…
… hätt‘ der Herr Schumann ganz sicher die Dichterliebe fürs Schrammelquartett komponiert und wir hätten es nicht erst umarrangieren müssen.
Johannes Bamberger
attensam quartett
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